[home]   [hintergrund]   [forum]   [blog]   [impressum]
<h1>info-portal rechtsextremismus</h1>
Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark
 
[news]
news >> 2015 >> 151027_01

27.10.2015

Bernaus Bürgermeister und eine Zeugin bedroht

Geständnis nach Hausdurchsuchung

Bernau (ipr) Der 33-jährige Bernauer Christian G. hat gestanden, für die Graffiti "erst Henriette Reker dann André Stahl" verantwortlich zu sein. Der Mann war schon zuvor öffentlich als Asylkritiker aufgefallen. Er war aber bisher strafrechtlich kaum in Erscheinung getreten.

Vor acht Tagen war die Polizei auf eine Schmiererei an der Fassade einer Lagerhalle in einem Bernauer Gewerbepark hingewiesen worden. Der Schriftzug "erst Henriette Reker dann André Stahl" verwies auf die bei einem Anschlag verletzte jetzige Oberbürgermeisterin von Köln und drohte dem Bernauer Bürgermeister Ähnliches an.

Seit dem 17. Oktober tauchten in Bernau und in Biesenthal vermehrt politisch motivierte Schriftzüge um die Flüchtlingsproblematik auf. So war das Schild der früheren Rechtsanwaltskanzlei von André Stahl, ein Parkhaus und eben die Fassade einer Lagerhalle in Bernau beschmiert worden .

In Biesenthal beobachtete eine Frau einen ihr unbekannten Mann, wie er "Merkel = Untergang" sprayte. Der Sprayer drohte der Frau. Die berichtete ihre Beobachtung trotzdem der Polizei. Die bisherigen Erkenntnisse der Kriminalpolizei verdichteten sich dadurch und eine Durchsuchung der Wohnung von Christian G. wurde für letzten Samstag anberaumt . Während der Durchsuchung fanden die Ermittler Kleidung, die der Tatverdächtige während einer Tat trug. Außerdem stellten die Beamten einen Laptop, ein Handy und Fototechnik sicher.

In einer ersten Vernehmung stritt Christian G nach Polizeiangaben noch jeden Tatvorwurf ab, verstrickte sich laut Polizei allerdings in Widersprüche. Einen Tag später stellte er sich der Polizei und legte ein Geständnis ab. Seine Taten waren politisch motiviert. Er muss nun mit einer Anklage wegen der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten und Bedrohung rechnen.

Der Mann war als Asylkritiker bereits aufgefallen, heißt es aus Polizeikreisen. Er war in Veranstaltungen in Bernau und Wriezen aufgetreten und war auch schon beim Verteilen von NPD-Flyern beobachtet worden. Strafrechtlich soll er bisher kaum in Erscheinung getreten sein, einschlägig noch gar nicht. Er passt so in das Schema sogenannter besorgter Bürger, die sich in Wort und Tat radikalisieren.



Ihre Meinung

zurücknach oben