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news >> 2016 >> 160203_01

03.02.2016

Der Oberpfalz-Kontakt

Nachwuchsnazis im Bossmoduss

Schwedt (ipr) Ein Schwedter Jugendlicher hat vor dem Jugendrichter wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen einen Verweis erhalten. Er trug in der Öffentlichkeit ein T-Shirt mit der Aufschrift "Bossmodus", wobei dass "SS" durch zwei Siegrunen ersetzt wird.

Nach Ansicht des Gerichts sei bei dem Aufdruck "Bossmodus" eine Doppelsiegrune trotz eines darüber befindlichen Balkens mit der Aufschrift "zensiert" weiterhin erkennbar gewesen. Das T-Shirt mit dem strafbaren Aufdruck ist vom Gericht eingezogen worden.


Pfiffig ist nicht pfiffig genugfoto: ipr

Entdeckt hatten Polizisten den Pullover am 8. Mai 2015 auf dem Schwedter Platz der Befreiung. Der NPD-ler David Weide hatte eine Mahnwache organisiert, die unter dem Motto "Vernichtung ist keine Befreiung" stand. Zwei noch jugendliche Nazis erschienen dazu inhaltlich passend mit Siegrunen-T-Shirts des Oberfälzischen FSN-Versandes. Polizisten vor Ort, Staatsanwaltschaft in Neuruppin und der Schwedter Jugendrichter fanden das gar nicht gut. Neben dem Verweis wurde das Kleidungsstück eingezogen. Der Prozesstermin für den zweiten T-Shirt-Träger steht noch nicht fest. Angeklagt ist er bereits.

Weitere Urteile ...

Das Amtsgericht in Bamberg hat Ende Oktober 2015 fünf Nazis zu Geld- und Gefängnisstrafen verurteilt. Die Männer im Alter zwischen 20 und 29 Jahren hatten sich am 7. Juni vor dem Linken Bamberger Szene-Treff "Balthasar" positioniert und versucht, einen Vortrag zum NSU und der aktuellen Neonazi-Szene zu stören. Damit hätten sie gegen das Versammlungsrecht verstoßen, so die Leiterin des Amtsgerichtes Gudrun Göller gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. Ihre Gesichter hatten die Männer dabei teilweise mit Schals und Sonnenbrillen vermummt.

Ein 20-Jähriger wurde zusätzlich wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisation verurteilt. Er trug ein T-Shirt mit der Aufschrift "Bossmodus". Der Mann erhielt eine Woche Dauerarrest nach dem Jugendstrafrecht. Sein T-Shirt wurde eingezogen.

… und Ermittlungen

Das wiederum führte zu Ermittlung gegen den NPDler Patrick Schröder. Der vorbestrafte Rechtsextremist ist für den "FSN-Versand" verantwortlich, der die Kleidungsstücke mit dem "Bossmodus"-Motiv bis dahin vertrieben hatte. Laut "Endstation Rechts" warnte Schröder daraufhin seine Kunden über Facebook. Aufgrund der aktuellen Situation empfahl er allen, "die über ein entsprechendes Kleidungsstück verfügen, dieses vorübergehend nicht mehr in der Öffentlichkeit zu tragen - Sicherheit geht schließlich vor."

Erinnerung

Im März 2015 waren in Schwedt in der Auguststraße Aufkleber von fsn-tv.de aufgetaucht. In der Auguststraße 2 haben die Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung, mehrere Parteien und Vereine ihre Geschäftsstellen. Dort befindet sich auch das Bürgerbüro des SPD-Landtagsabgeordneten Mike Bischoff. Dort waren die Aufkleber verklebt worden

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sven barthel schrieb am 04.02.2016
Diese furchtbaren Taten erschüttern die Welt. Das tragen von irgendwelchen Zeichen bedrohen maßgeblich jeden Gutmenschen. Wer ist dabei zu Schaden gekommen? Einfach lächerlich diese BRD GmbH. Autos anzünden, Büros und nationale Läden verwüsten ist dagegen ja harmlos. In anderen Ländern ist das zeigen und tragen dieser Zeichen völlig legitim. Auch bei den Besatzer.
Mit nationalen Gruß.
P.S. Die Gedanken sind frei.

Irmela Mensah-Schramm schrieb am 03.02.2016
Das muss auch den Antifa-Leuten klar werden, dass es eben auch nicht geht, beim "Nazis Raus" die beiden "S" Buchstaben in Runenschrift zu schreiben.
Man kann nicht einerseits schreien, wenn die Nazis ihre Dreckparolen verbreiten, aber dann deren Symbole verwenden. Halte ich für sehr problematisch und die NS-Symbole sind nun mal - rechtens - verboten!

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