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news >> 2016 >> 160325_01

25.03.2016

Brandenburger Nazi in Mecklenburg-Vorpommern vor Gericht

Ablass für ein Geständnis

Neubrandenburg (ipr) Nach einem Geständnis in der Berufungsverhandlung vor dem Landgericht Neubrandenburg wurde am Mittwoch die viermonatige Haftstrafe eines Brandenburger Nazis wegen Landfriedensbruchs in eine Geldstrafe abgemildert. Das berichtete der Nordkurier in seiner gestrigen Ausgabe.

Der Verurteilte Marvin K. hatte am 12. Oktober 2013 bei Viereck eine Gruppe von 80 bis 100 Gesinnungsgenossen angestachelt, eine Polizeikette zu durchbrechen und die Beamten mit Flaschen und Steinen zu attackieren. Er war vornweg marschiert. Mehrere Polizisten waren leicht verletzt worden. Hintergrund war ein von der Polizei unterbundenes Rechtsrock-Konzert im sogenannten Schweinestall, einem bekannten Treffpunkt der Nazi-Szene.


Marvin K. neben Manuela Kokott (NPD) und seiner Schwesterfoto: presseservice rathenow

Mit seinem Urteil im Mai 2014 war das Ge- richt in Pasewalk über den Antrag der Staats- anwaltschaft hinaus- gegangen. Die An- klage hatte eine Geld- strafe von 90 Tages- sätzen zu je 25 Euro für den Mann gefor- dert. Marvin K. hatte vor Gericht geschwiegen, aber auf Freispruch plädiert.

Diesmal blieb das Gericht unter dem Antrag des Staatsan- waltes. Statt Haftstrafe lautet das Urteil 75 Tagessätze zu 25 Euro. Das war der Bonus für sein Geständnis. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig

„So etwas wird nicht mehr passieren“, meinte Marvin K. laut Nordkurier im Gerichtssaal. Er habe schon eine Lehre angetreten und verdiene etwa 830 Euro im Monat. Ob er noch immer bei der rechtsextremen Gruppierung im Havelland tätig sei, wollte er nach dem Prozess laut Zeitungsbericht nicht sagen.

Braucht er auch nicht. Marvin K. zählt trotz Lehre in Brandenburg an der Havel nach wie vor zu den führenden Köpfen der Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland. Die Truppe hat im letzten Jahr den Tag der deutschen Zukunft in Neuruppin organisiert.

In diesem Jahr war Marvin K. im Februar als Redner in Glöwen aufgetreten. Dort hatten Nazis versucht, den sexuellen Missbrauch von zwei Jungen durch einen jugendlichen Flüchtling für ihre fremdenfeindliche Politik zu nutzen und die Situation in der Gemeinde aufzuheizen.


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