[home]   [hintergrund]   [forum]   [blog]   [impressum]
<h1>info-portal rechtsextremismus</h1>
Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark
 
[news]
news >> 2016 >> 160804_01

04.08.2016

Neues aus dem Netz

Angermüder planen Bürgerwehr

Angermünde (ipr) Um dem vermeintlichen Drogenhandel von Flüchtlingen etwas entgegen zu setzen, versuchen besorgte Bürger eine Wehr aufzubauen. Als Stichwortgeber fungiert in der geschlossenen Facebook-Gruppe "Angermünder Bürgerwehr" der Rechtsextremist André K.

"Aus sicherer Quelle ist mir zu Ohren gekommen das Asylanten im Friedens Park und am Bahnhof Parkplatz, drogen verticken im schutz von kleinen Mädchen und Jungen… Wir sollten jetzt Handeln!" startet André K. seinen Aufruf. Seine sichere Quelle benennt er allerdings nicht. 122 Mitglieder der geschlossenen Gruppe haben das Posting gelesen, über 40 haben darauf geantwortet.


screenshot: ipr

Der besorgte Bürger André K. gehörte früher den "Freien Nationalisten Uckermark" an. Später orientierte er sich dann unter dem Kreisvorsitzenden Hartmut Kneider in Richtung NPD. Ob er je dort angekommen ist, bleibt unklar. Jetzt bestätigt er sich als Stichwortgeber für die Hetzjagd auf Flüchtlinge.

Erst einmal wird festgestellt, dass den Flüchtlingen eh nichts passieren wird. Es gibt von "oben" die Anweisung, nichts dagegen zu unternehmen. Der Berliner Horst Z. bringt dann Abendspaziergänge ins Gespräch. Paul B. findet das gut und will sich beteiligen.

Paul B. ist auch kein Unbekannter. Auch er hatte eine Nähe zu den "Freien Nationalisten Uckermark", hat mehrfach wegen Gewalttaten vor Gericht gestanden und ist immer glimpflich davon gekommen.

André K. fordert alle auf,  die sich an einer Bürgerwehr beteiligen wollen, ihm per E-Mail zu schreiben. Paul B. und Patricia G. unterstützen das. Dave W., ein NPD-Anhänger, legt verbal zu: "Diese Kanacken gleich tot schlagen. Dieses Dreckvolk". Und obwohl André K. ihn ermahnt, macht er weiter: "Klar, gleich vernichten sowas".

Paul B. schlägt vor, dass sich alle mal im Park treffen, um zu beobachten, was da genau passiert. Christian A. wird wieder robust: "Einfach abziehen und ihren Dreck was sie verkaufen fressen lassen."

Gruppenadmin Martin B. verweist darauf, dass in Schwedt bereits eine Bürgerwehr regelmäßig auf Streife geht und man sich bei denen informieren sollte. Kevin K. fordert Selbstjustiz, weil die "Bullen" doch nicht unternehmen würden.

So richtig in Gang gekommen ist die Gruppe bis heute allerdings noch nicht. Ob eine Verabredung zum Abendspaziergang getroffen wurde, entzieht sich der Kenntnis von gegenrede.info. Mittlerweile sind alle Postings zu dem Thema gelöscht worden. Das lässt allerdings nichts Gutes ahnen.



Ihre Meinung

zurücknach oben