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news >> 2017 >> 170206_01

06.02.2017

Asyl nur für Tiere

Tierfreund und Menschenfeind

Angermünde (ipr) Hakenkreuze auf Facebook-Profilen sind in der Uckermark nicht wohl gelitten. Diesmal hat es einen Angermünder Tierfreund erwischt, der seit August 2016 dieses Nazi-Symbol auf seinem Profil präsentiert hat. Gegen den Mann wird nun wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen in der Öffentlichkeit ermittelt.

Das ungeliebte Kreuz passt gut in das Profil von Jan L. Er verbreitet dort Hetze gegen Flüchtlinge und gibt der Holocaustleugnerin Ursula Haverkamp Raum über das "jüdische Zeitalter der Lüge" zu schwadronieren und ihre absurden Ideen von der Ausrottung des deutschen Volkes durch die Juden zu verbreiten.

Parallel dazu gibt er sich der Hartz IV–Empfänger als großer Tierfreund. Er lebt im Angermünder Tierheim, hatte es über Jahre gepachtet. Arbeitet dort jetzt wohl ehrenamtlich. Eine Zeit lang hat er im Tierasyl auch ein wenig Geld verdienen können.


Mit Hakenkreuz den Bundespräsidenten verunglimpfenscreenshot: ipr

Derzeit muss sich der 41-Jährige vor dem Landgericht Neuruppin wegen Körperverletzung verantwor- ten. Es ist die Berufungsver- handlung. In erster Instanz war er zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Im wird vorgeworfen, den Leiter des Angermünder Tierparks, Dennis Sonneberg, geschlagen zu haben. Das Motiv scheint persönlich nicht politisch zu sein..

Einer von Ls Facebook-Freunden ist Matthias Jenrich, Admin der Gruppe "Uckermark gegen Überfremdung und Asylmissbrauch!". L. ist ebenfalls Mitglied in dieser Gruppe. Jenrich gehört zum Stützpunkt des III. Weg in der Uckermark. Gemeinsam mit Matthias Fischer brachte er im Dezember Tierfutter im Rahmen der III. Weg Kampagne "Tierfutter statt Böller" ins Tierheim Angermünde. Bereits ein Jahr zuvor waren die Nazis dort ebenfalls gewesen. Diesmal kamen sie allerdings in Uniform und durften auch Propagandafotos vor dem Tierheim machen.

Zum Jahresende hat die Stadt Angermünde ihren Vertrag mit dem Verein "Tierschutz der Uckermark e.V.", der das Tierheim betreibt, gekündigt. Die Nazi-Besuche spielten dabei allerdings keine Rolle.



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