26.02.2020

Polizei sucht Zeugen

Hassjagd am Uckersee

Prenzlau (ipr) Samstagabend soll ein 22-jähriger Flüchtling von zwei Deutschen gejagt und durch einen Hieb mit einer Flasche am Kopf verletzt worden sein. Herbeigerufene Rettungssanitäter versäumten es, die Polizei zu informieren.

Nach bisherigen Recherchen von gegenrede.info war ein 22-jähriger Ghanaer mit einem somalischen Freund und einem Fahrrad zu Fuß auf dem Weg vom Bahnhof quer durch die Stadt zur Flüchtlingsunterkunft.

Gegen 21:00 Uhr trafen die beiden Männer im Bereich des Radweges Uckerpromenade/B 109 auf zwei Deutsche. Die sollen die Flüchtlinge grundlos angepöbelt haben. Unter anderem mit Worten wie "Verpisst euch von hier!"

Die beiden Flüchtlinge trennten sich. Während der Somalier mit dem Fahrrad davon kam, soll der Ghanaer von den Deutschen verfolgt worden sein. Einer der Verfolger warf eine Flasche nach dem jungen Flüchtling. Der Angegriffene versuchte sich zu retten, floh auf dem Radweg am See, dann über die Badestraße, wurde aber am Neustädter Damm am Drachenbootverein eingeholt und mit einer Flasche auf den Kopf geschlagen.

Es gelang ihm einen Wagen zu stoppen. Er bat die zwei Insassen die Polizei zu rufen. Dafür gab er ihnen sein Handy. Die alarmierten allerdings die Rettungssanitäter. Danach verschwanden diese beiden unbekannten Helfer vom Ort des Geschehens. Mit einer stark blutenden Kopfplatzwunde musste der Geschädigte in ein Krankenhaus gebracht und dort stationär aufgenommen werden.

Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus am Montag wandte sich der Ghanaer sofort an die Polizei und erstattete Anzeige.

Jetzt ermittelt der Staatsschutzes der Direktion Ost und bittet um Mithilfe der Bevölkerung. Nach ersten Aussagen soll es sich bei einen den beiden Männern um sportliche Typen von schlanker Statur handeln.

Einer ist demnach ca. 30 bis 35 Jahre alt und 175 bis 180 cm groß. Bekleidet sei er zum Zeitpunkt des Geschehens u.a. mit einer dicken roten Kapuzenjacke gewesen.

Der andere Mann wird mit einem Alter von 29 bis 30 Jahren und einer Größe von 160 bis 165 beschrieben. Er hatte eine bräunliche Jacke getragen. Außerdem werden die beiden Helfer gesucht, die die Sanitäter alarmierten.

Sachdienliche Hinweise werden in der Polizeiinspektion Uckermark unter der Rufnummer 03984 350 gern entgegengenommen. Selbstverständlich können Sie sich auch direkt an die Polizei in 17291 Prenzlau, Wallgasse 2, wenden oder Ihre Informationen über die Internetwache www.polizei.brandenburg.de weitergeben.