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news >> 2024 >> 240123_01

23.01.2024

Nazi-SprayerInnen unterwegs

Sprayen und ritzen

Schwedt (ipr) In den zurückliegenden Monaten wurden in Schwedt fleißig Hakenkreuze an öffentliche Gebäuden gesprüht. Die letzte Aktion meldete die Polizei am Freitag. Da traf es mehrere Sitzgelegenheiten in der Vierradener Straße, die mit den Nazisymbolen verunstaltet wurden. Heraus sticht allerdings eine Aktion an den Weihnachtsfeiertagen.


screenshot: ipr

Auf der Suche nach ZeugInnen schrieb eine Frau am 25. Dezember auf ihrem Facebook-Profil, dass in die Motorhaube ihres Autos in der Nacht ein großes Hakenkreuz geritzt worden sei und erfährt einiges Mitgefühl. Später taucht das Posting in der Facebook-Gruppe Schwedt/Oder Aktuell auf. Sie endete ihr Posting mit dem Hinweis: "Nein, wir gehören keiner Partei an oder haben irgendwelche komischen Aufkleber auf dem Auto." Worte, die dazu führten, sich die Facebook-Profile der Autobesitzerin und ihres Mannes einmal anzuschauen.

Beide sind keine intensiven Facebook-Nutzer. Allerdings sind die Einträge auf dem Profil des Ehemannes politischer als die der Frau. Man kann ihn durchaus als Anhänger der AfD einordnen, der sich über Flüchtlingszuzug und Corona radikalisiert hat. Zuletzt übernimmt er ein Posting aus der Gruppe "Wir sind Deutschland Schwedt", der er auch angehört. Es richtet sich gegen die Gebühren für den öffentlich rechtlichen Rundfunk. Dabei wird so getan als wäre es besonders mutig derartiges zu fordern. Quasi ein Akt des Widerstandes: "Mal sehen, wer sich dies zu teilen traut?!", heißt es da.


screenshot: ipr

Er befindet sich an der Seite der Bauern und ihrer Proteste, scheinbar ohne zu wissen, dass sich die AfD in ihrem Programm grundsätzlich gegen Subventionen ausspricht. Und dann gibt es da noch eine Fotomontage, die die Regierung Merkel mit Ratten vergleicht. Menschengruppen mit Ratten zu vergleichen gehört zum Sprachgebrauch von Nazis.

Solche Betrachtungen werden natürlich bei den Ermittlungen nicht helfen. Die Polizei wird wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Sachbeschädigung ermitteln. Und sollte sich nicht zufällig doch jemand melden, der etwas gesehen hat, werden die Ermittlungen im Sande verlaufen.


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