Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark |
28.05.2024 Kein AprilscherzDas Martyrium des Ronny Z. (I)Prenzlau (ipr) Derzeit müssen sich zwei rechtsextreme Uckermärker vor dem Schöffengericht in Prenzlau verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, einen Saufkumpanen stundenlang misshandelt zu haben. Sie sind wegen Körperverletzung, gefährliche Körperverletzung, Nötigung und Diebstahl angeklagt. Das Verfahren eines dritten Angeklagten wurde abgetrennt. Die drei Männer sollen den 34-jährigen Ronny Z. am 01. April 2021 kurz vor 22:00Uhr vor dem Prenzlauer Kaufland geschlagen haben. Zwei Polizisten sollen die Schläger beruhigt aber keine Anzeige aufgenommen haben. Nachdem die beiden Polizisten wieder abgezogen waren, sind die vier Männer und Jessica A. zur nahe gelegenen Wohnung von Ronny Z. gezogen, um dort weiter zu trinken. Während Jessica A. im Schlafzimmer geschlafen haben soll, sollen die drei Männer über Ronny Z. hergefallen sein. Er wurde mit einem zerbrochenen Besenstil grün, blau und blutig geprügelt. Er musste ins Bad sich abwaschen und wurde in die Wanne gestoßen. Oberkörper und Gesicht waren mit Blutergüssen übersät. Das zeigen Fotos, die einer der Täter gemacht und an Bekannte versandt haben muss. Marius B. soll mit dem Messer quer über den Oberkörper von Z. die Haut aufgeritzt haben. Für Nachbarn hörte es sich an als würden die Möbel in der Wohnung zerschlagen werden. Sie alarmierten die Polizei. Zwei Beamte kamen und ließen sich an der Wohnungstür abspeisen. Das zweite Mal an diesem Abend hätten die Leiden Ronny Z. beendet werden können. Das zweite Mal hat die Polizeibeamten kein Gespür für die Situation. Sie sorgten für Ruhe. Das war es aber auch. Kurze Zeit später ging es bis zum Morgen weiter. Die Täter klauten Spielkonsolen, Spiele und Handys aus der Wohnung. Was sagen die Angeklagten Beide Angeklagte waren bereit, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Die Aussage des 29-jährigen alkoholkranken Marius B. war da recht schlicht. Er habe viel getrunken und am Abend einen Filmriss gehabt. Die gestohlenen Sachen habe er am nächsten Tag zurückbringen lassen. Der vier Jahre ältere Ramon A. hat da eine andere Strategie. Er habe sich immer schützend vor Ronny Z. gestellt. Die Anderen hätten immer wieder angefangen. Die Polizei hätte eingreifen müssen. Jessica A. habe in der Wohnung immer wieder Öl ins Feuer gegossen. Die mitgenommenen Dinge habe er nicht zurückgeben können, weil seine Frau – mit der er in Scheidung lebt – sie schon weiterverkauft hatte. Der Prozess wird heute am Amtsgericht in Prenzlau fortgesetzt. Ihre Meinung |