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01.10.2024 Großeinsatz der Polizei in SchwedtMann beobachtet Person mit Kindern und PistoleSchwedt (ipr) Ein größerer Polizeieinsatz am Sonntagnachmittag in Schwedt sorgt für Aufregung im Netz und versetzt die Spekulantinnen in Wallung. Und am Ende war es wie beim Hornberger schießen. Eine Einsicht, dass im Netz einfach Mist berichtet wurde, scheint es nicht zu geben.
In der Oderstadt begnügt frau sich nicht mit einer Machete wie in Essen. Da muss es gleich ein Schwarzer mit roter Hose sein, der mit einer Schusswaffe rumläuft. Oder glaubt man Angela B. (nicht M.) ein schwer bewaffneter dunkelhäutiger auf grünen Fahrrad, der durch die Straßen radelt. Oder ist es ein Grüner auf einem schwarzen Fahrrad, der sich durch die Schwedter Flüchtlingsunterkunft schießt. Francine Z. jedenfalls meldete Schüsse im Asylheim. Der Schütze sei flüchtig. Und kurz darauf, sie haben den Typen wohl. Aufatmen im Netz. Tatsächlich gab es einen Großeinsatz an diesem Sonntag. Das bestätigt Marcel Patzwahl von der Pressestelle der Polizeidirektion Ost am Montag gegenüber gegenrede.info. "Am 29.09.2024 wurden Polizisten gegen 16:15 Uhr in die Anne-Frank-Straße gerufen. Ein Zeuge hatte der Polizei eine männliche Person gemeldet, die mit Kindern spielen solle und eine Pistole in der Hand halten würde."
Solingen im Kopf machten sich die Schwedter Polizisten sofort auf den Weg. In der Anne-Frank-Straße gibt es einen Spielplatz mit Tischtennisplatten und Kletterpyramide. Der Mann sowie die Kinder konnten allerdings nicht angetroffen werden. Dafür der Anrufer. Dazu sagt Marcel Potzwahl: "Der Anrufer zum Sachverhalt ist der Polizei bekannt. Mit diesem wurde im Rahmen der Einsatzbewältigung auch persönlich das Gespräch gesucht. Er dient der Polizei in dem Verfahren als Zeuge." Und scheinbar lieferte er auch eine Personenbeschreibung. Allerdings wird diese aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht preisgegeben. In der Folge liefen umfangreiche Fahndungsmaßnahmen, an denen auch ein Polizeihubschrauber beteiligt war. Die Beamten erhielten weitere Hinweise aus der Bevölkerung. Letztlich konzentrierten sich die Maßnahmen so auf ein Mehrfamilienhaus in der Flemsdorfer Straße. Dass es sich dabei um die Schwedter Flüchtlingsunterkunft handelt, wollte Patzwahl nicht bestätigen.
In dem Haus in der Flemsdorfer Straße konnte kein Tatverdächtiger identifiziert werden und schusswaffenähnliche Gegenstände waren ebenfalls nicht zu finden. Nach bisherigen Erkenntnissen ist bei dem Geschehen auch niemand körperlich zu Schaden gekommen. Trotzdem wurde eine Anzeige von Amts wegen aufgenommen. Der im Raum stehende Vorwurf lautet auf Verstoß gegen das Waffengesetz und richtet sich gegen bislang noch Unbekannt. Ihre Meinung |