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news >> 2025 >> 250923_01

23.09.2025

Strafprozesse wandeln sich zu Täterinnen - Opferausgleich

Zwei Frauen, zwei Verfahren – ein Prozess

Prenzlau (ipr) Vor dem Amtsgericht Prenzlau wurden am Donnerstag zwei Verfahren verhandelt, die aus demselben Vorfall hervorgegangen waren. Auf der Anklagebank saßen zwei Frauen aus dem Georg-Dreke-Ring: Julia H., der eine Körperverletzung und Beleidigung vorgeworfen wurde, und Marlene L., gegen die wegen Volksverhetzung ermittelt wurde.

Der Prozess geht auf den Morgen des 16. Juli 2024 zurück. Vor einer Kindertagesstätte gerieten die beiden Frauen in eine Auseinandersetzung. Julia H. soll Marlene L. eine Ohrfeige verpasst haben. Diese wiederum soll ihre Kontrahentin daraufhin mit Worten wie 'Niggerfickerin" und "Affenfickerin" beschimpft haben. Beide Frauen erstatteten Anzeige.

Vor Gericht hielt Julia H. an ihrer Aussage fest, sie habe Marlene L. nicht geschlagen. Drei Wochen später soll sie Marlene L. mit den Worten "Du Schlampe, Votze, dich mache ich fertig, ich bin noch lange nicht fertig mit dir!" beleidigt haben. Umgekehrt räumte Marlene L. ein, eines der rassistischen Worte benutzt zu haben – will sich aber nicht erklären können, wie es ihr über die Lippen gekommen sei. Die Staatsanwältin äußerte Zweifel an dieser Erklärung.

Ein Zeuge hatte in seiner polizeilichen Aussage bestätigt, sowohl die Ohrfeige als auch die rassistische Beschimpfung beobachtet zu haben. Wegen Krankheit konnte er jedoch nicht im Gericht erscheinen.

Die Auseinandersetzung zwischen den beiden Frauen begann auf einer andere Ebenen. Marlene L. soll Julia H. beim Jugendamt wegen angeblicher Kindeswohlgefährdung angeschwärzt haben. Julia H. wiederum sprach vor Gericht von einem "Ablenkungsmanöver" und vermutete, dass der eigentliche Grund die Beziehung zu ihrem kamerunischen Partner sei. Sie hält die Frau für eine Rassistin.

Nach eingehender Beweisaufnahme einigten sich Gericht und Beteiligte auf die Durchführung eines Täterinnen-Opfer-Ausgleichs. Am Ende wurden beide Verfahren ohne Auflagen eingestellt. Dazu gab es die Ermahnung, sich in Zukunft aus dem Weg zu gehen. Da die beiden Frauen ihre Kinder in derselben Kita hatten, hat sich Julia H. nach einer neuen Kita umgesehen und gefunden.

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