![]() Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark |
15.06.2009 Großes Hakenkreuz seit mehreren Wochen an einer HauswandPrenzlau bekommt es nicht geregeltPrenzlau (ipr) Seit dem 28.04.2009 prangt an der Giebelwand eines Hauses in der Prenzlauer Winterfeldtstraße/Ecke Lessingstraße ein großes Hakenkreuz. Bis heute ist es nicht gelungen, dieses Hakenkreuz zu entfernen oder sinnvoll umzugestalten. Auf Anfrage von „gegenrede.info“ bei der Stadt Prenzlau hieß es einen Monat später, dass die Stadt nicht Eigentümer des betroffenen Gebäudes wäre. „Der verantwortliche Eigentümer wurde vor einiger Zeit durch Polizei und Ordnungsamt aufgefordert, das Hakenkreuz zu beseitigen. Ein Vor-Ort-Termin mit Herrn Exner, Frau Lemke und dem Gebäudeeigentümer (Stadt Prenzlau) am heutigen Tag ergab, dass das Hakenkreuz an der Hausfassade zunächst provisorisch übergestrichen wurde und noch schwach zu erkennen ist. Der Eigentümer hat jedoch versichert, dass bereits ein Auftrag an eine Malerfirma ausgelöst wurde, die in Kürze den gesamten Giebel streichen wird, so dass das Hakenkreuz dann komplett verschwindet.“ Mittlerweile sind weitere Wochen verstrichen, ohne dass wirklich etwas passiert ist (Stand 16.06.2009). Vielleicht hätte sich die Stadt – immerhin gerade erst als Ort der Vielfalt ausgezeichnet – ein paar Anregungen von Irmela Mensah-Schramm holen sollen, die regelmäßig Nazi-Symbole im öffentlichen Raum umgestaltet, und die im letzten Jahr mit Unterstützung des Lokalen Aktionsplanes Uckermark ihre Ausstellung zu diesem Thema „Hass vernichtet“ in der "Carl Friedrich Grabow" Oberschule in Prenzlau gezeigt hatte.
15.06.2009 Zum Artikel: "Ohne NPD läuft wenig in der Uckermark" vom 09.06.2009DVU erreicht nicht eins zu eins das Wählerklientel der NPDvon Axel Krumrey Der Ehrlichkeit halber müsstest Du den relativen Wahlergebnissen auch die absoluten Stimmenzahlen beifügen. Denn ansonsten kommt das zu sehr verzehrt rüber. In Wollin haben "lediglich" 6 Personen DVU gewählt, das ist allgemein betrachtet nicht sonderlich viel, im Kontext der mieserablen Wahlbeteiligung aber durchaus. Man muss davon ausgehen, dass die DVU nicht eins zu eins auf die Wählerklientel der NPD zurückgreifen kann. Was mitunter in der gewissen Ferne der DVU zur freien Kameradschaftsszene begründet liegt. Diejenigen, die trotzdem DVU wählen - auch unter Einbezug des de facto nicht wahrnehmbaren Wahlkampfes dieser Nazi-Partei - können als Überzeugungstäter gewertet werden. Eine Protestwahl ist deshalb nahezu auszuschließen, da eben genau in den Regionen, in denen die NPD überdurchschnittliche Erfolge verbucht hat, auch die DVU und die REP überdurchschnittlich abschneiden. Die "Sache", also das menschenverachtende Weltbild der Nationalsozialisten, als solche müssen diese Truppen angesehen werden, steht folglich im Vordergrund, die Organisation, die diese vertritt ist zweitrangig. Aufgabe der Demokraten muss es nun sein, diejenigen, die bei der Kommunalwahl aus Frust und Protest NPD gewählt haben, die nun aber - insbesondere aus fehlender Überzeugung - nicht DVU gewählt haben, wieder ind Boot der Demokraten zu holen, Ihnen also Wege aus der eigenen Depression, die gesellschaftlich bedingt ist, aufzuzeigen. Das wird bei Hardcore-Nazis nicht gelingen und auch nicht bei solchen, die sich ausschließlich der NPD bzw. der freien Kameradschaftsszene verpflichtet fühlen und deshalb keine andere Nazi-Gruppierung wählen. Ein interessanter Aspekt ist in diesem Zusammenhang auch die generelle Europafeindlichkeit rechtsextremer Gruppierungen. Schließlich ist es zunächst ein bekannter Gegensatz, gegen das parlamentarische System zu agitieren und sich trotzdem zur Wahl zu stellen, ein zweiter wird hier deutlich, nämlich der, gegen die EU zu sein undtrotzdem an der Wahl zur EU teilzunehmen. Einige der rechtsextremen Kader werden auch deshalb der Wahl fern geblieben sein. Spannend übrigens, dass die NPD der DVU gerade diese Wahlteilnahme überlassen hat. Es dürfte ihr nicht sonderlich schwer gefallen sein. Einerseits, weil die Chancen des Erfolges ohnehin gering waren, andererseits, weil sich nun eher die DVU in dem angesprochenen Zwiespalt zwischen EU-Ablehung und parallelen Wahlantritt befindet. Die NPD ist fein raus und muss sich diesbezüglich nicht erklären ... Eines zeigt uns dieses Wahlergebnis jedoch auch: Es ist noch nicht zu spät für die Demokraten! |
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