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07.09.2009 NPDler bedroht Brüssower JournalistenAnzeige auf AnzeigeBrüssow (ipr) Der Löcknitzer NPD-Gemeindevertreter Dirk Bahlmann bestätigte gegenüber der Prenzlauer Zeitung, dass er dem Brüssower Journalisten Peter Huth am 18. August vergangenen Monats begegnet war, bestritt aber die Vorwürfe, die gegen ihn erhoben wurden. Peter Huth hatte behauptet, dass er von einem führenden Löcknitzer NPD-Mann am 18. August um die Mittagszeit in der Brüssower Puschkinstraße bedroht worden war (mehr). Mit einer Bierflasche in der Hand soll sich der kahlköpfige Löcknitzer (Mecklenburg-Vorpommern) dem Journalisten in den Weg gestellt haben. "Na du Judensau, war wohl nichts los gestern in Brüssow.", spielte er laut Peter Huth auf den am Vorabend misslungen Heß-Gedenk-Flashmob seiner rechtsextremen Freunde an. "Hättest mal nach Löcknitz kommen sollen. Da gab es eine Feier." Danach soll er ihn mit Worten wie Drecksack beschimpft und erneut als Judensau bezeichnet haben. "Er wirkte total aggressiv und trotzdem kontrolliert.", beschreibt Peter Huth den Angreifer. "Sein Gesicht hatte er ganz nah an mich herangeführt, um nicht laut reden zu müssen. Auf der anderen Straßenseite habe ein zweiter Mann gewartet." Peter Huth hatte daraufhin einen Strafantrag wegen Beleidigung und Nötigung gestellt. Nachdem das „Europazentrum Brandenburg Berlin“, für das Peter Huth als freier Mitarbeiter tätig ist, in einer Presseerklärung zu dem Vorfall den Namen des Löcknitzer NPD-Gemeindevertreters genannt hatte, wurde das Thema von der lokalen Presse aufgegriffen und Prenzlauer Zeitung Redakteur Oliver Spitza wandte sich direkt an Dirk Bahlmann. Der bestritt die Vorwürfe, gab aber zu auf Peter Huth getroffen zu sein: "Es ist nicht so abgelaufen, wie Herr Huth es dargestellt hat, diese Äußerungen hat es von mir nicht gegeben." Als Konsequenz aus den Anschuldigungen hat der NPDler laut Prenzlauer Zeitung Anzeige wegen "Rufmord" erstattet. Peter Huth sieht der Anzeige gelassen entgegen: Das Wort "Rufmord" kommt im Strafgesetzbuch gar nicht vor. Für mich ist erst einmal wichtig, dass er mit seiner Äußerung gegenüber der Prenzlauer Zeitung bestätigt hat, mit mir zusammengetroffen zu sein.“ |
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