Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark |
14.07.2011 Vielfalt tut gut, gegenrede.info und die Panzer für Saudi-ArabienVon Äpfeln und BirnenPinnow (ipr) Eine kleine Meldung auf gegenrede.info über das Bundesprogramm "Toleranz fördern – Kompetenz stärken" des Familienministeriums und dessen Umsetzung in der Uckermark lässt den Kreisvorsitzenen der NPD Barnim-Uckermark, Hartmut Kneider, zu großer agitatorischer Form auflaufen. Ihm gelingt es problemlos 85.000 Euro an Fördersumme mit der Lieferung von 200 Panzern nach Saudi-Arabien unter einen Huth zu bringen. Als Erstes erweckt der Kreisparteiführer aus Güterberg (Uckerland) auf der offiziellen NPD-Website (http://www.npd-prenzlau.de/) den Eindruck, dass die Antifa-Demonstration in Prenzlau im Mai diesen Jahres und der in seinen Augen "linksfaschistoide" Weblog http://antifa-prenzlau.blogspot.com/ aus Bundesmitteln finanziert worden sind. Er bezeichnet den gegenrede.info Verantwortlichen Peter Huth als jemanden, der zu den Betreibern von "desinformativen und volksverdummenden Seiten" gehört, "denen journalistische Sorgfaltspflicht ein Fremdwortwort ist". Dann spielt er noch die Karte "Fremdenfeindlichkeit" aus und nennt ihn einen "zugezogenen Vertreter dieser Spezies aus den alten Bundesländern, der sich in der Uckermark niedergelassen hat und von sich behauptet, Journalist zu sein." Besonders erbost zeigt sich Kneider darüber, dass gegenrede.info von dem in der Uckermark ansässigen Windstromerzeuger Enertrag unterstützt wird. Gehören alternative Energien doch zu einem Bereich auf dem die NPD ihren Focus gerichtet hat, und Kneider selbst ist ein absoluter Befürworter der regenerativen Energien. "Überraschender Weise bestreitet deren Betreiber den Betrieb nun nicht nur aus einem Fördertopf des Landes Brandenburg", heißt es bei Kneider, "sondern man findet auf der Seite das Logo einer Firma, die zu einem Wirtschaftszweig gehört, gegen den der selbsternannte Journalist noch vor kurzem zu Felde gezogen sein soll." Kneider selbst meint, dass "die Bevölkerung der Uckermark stolz sein sollte in einem Innovationsgebiet der regenerativen Energien zu leben." Er schrieb das im Februar 2011 auf Nachfrage an gegenrede.info. Exkurs Windkraft Gleichzeitig sieht Hartmut Kneider aber auch, dass die geplante Verdoppelung der Windkraftanlagen in seiner Gemeinde Uckerland, "einen massiven Eingriff in die Lebensqualität der Bürger" darstellt. Ihm schwebt als Lösung ein "Runder Tisch" vor, um "das Beste aus der Raumordnungsplanung des Landes Brandenburg zu machen", die seiner Meinung nach, "das Mitspracherecht der Bürger und Kommunen dabei völlig ausschaltet bzw. übergeht." Kneider beteiligt sich als Bürger von Uckerland in dem dort eingerichteten energiepolitischen Arbeitskreis. Bogen zu den Panzern Zum Schluss seines Artikels polemisiert Kneider noch gegen den Idealismus der Leute, die sich für die Unterstützung von Vielfalt und Toleranz bezahlen lassen und schlägt dann den Bogen zum Verkauf der Panzer nach Saudi-Arabien. Damit will er wahrscheinlich auf die scheinbare Widersprüchlichkeit hinweisen, dass die Bundesregierung auf der einen Seite Programme gegen Rechtsextremismus und Gewalt fördert und auf der anderen Seite den Export des Gewaltmittels Panzer nicht unterbindet. 85.000 Euro für Demokratieentwicklung in der Uckermark ______________________________________ Antiantitanti schrieb am 19.07.2011 Sven Barthel schrieb am 18.07.2011 Antiantitanti schrieb am 17.07.2011 Sven Barthel schrieb am 15.07.2011 ______________________________________ Ihre Meinung |