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news >> 2012 >> 120830_01

30.08.2012

Nach dem Prozess gegen den rechten Schläger Steven W.

Nazis wollen Zeugen bestrafen

Templin (ipr) Nazis in Templin wollen Rache für ihren Kameraden Steven W. Der war vergangenen Freitag nach zahlreichen Gewaltdelikten wegen Widerholungsgefahr in Untersuchungshaft genommen worden. Ziel der Rache sind drei Jungendliche, die vergangenen Dienstag als Zeugen in einem Prozess ausgesagt hatten. Auf der Anklagebank saß Steven W.

Die Furcht, die zwei der drei Zeugen während des Prozesses vor dem Prenzlauer Amtsgericht an den Tag legten, scheint wohl berechtig gewesen zu sein [siehe auch]. Bei dem Prozess wurde Steven W. wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Beleidigung eines Punks zu sechs Monaten Haft verurteilt.

Die rechte Szene brauchte knapp eine Woche um zu reagieren. Vorgestern sollen die ersten Drohungen ausgesprochen worden sein. Nazi Ronny M. soll einem der Zeugen einen Teleskopschlagstock gezeigt haben. Dazu soll er "Hosenscheißer, Steineschmeißer" und "Verpiss dich hier, sonst passiert was!" gerufen haben. Per E-Mail bekam der Zeuge dann den warnenden Hinweis, dass er im Laufe dieser Woche noch verprügelt werden würde.

Ein zweiter Zeuge wurde ebenfalls beschimpft. "Scheißpack" musste er sich nach eigener Aussage von dem Templiner Nazi Tobias F. anhören. Der hatte vergangenen Dienstag unter den Zuschauern im Gerichtssaal gesessen. Ständig werde er von den Faschos schief angeguckt, wenn er durch Templin gehe. Es werde ihm hinterher gepöbelt. So seine Beschreibung der Situation

Mittwoch Mittag wurde der Zeuge von einem Trupp Nazis in der Dargersdorfer Straße entdeckt als er auf dem Weg zur Bushaltestelle war. Etwa sieben Nazis ganz in schwarz sollen dann kurz hinter ihm her gewesen ein. Tobias F. und Christian S. habe er erkannt. Man habe ihm aber nur ein wenig Angst einjagen wollen, schätzt er die Situation ein.

Zuvor hatte er den Templiner Nazi Patrick S. im Wagen an sich vorbeifahren sehen. Der habe ihn möglicherweise auch erkannt. Weil er das Wenden des Wagens auf sich bezog, habe er sich dann versteckt.

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Irmela Mensah-Schrammm schrieb am 30.08.2012
Nun, von einer bundesdeutschen Justiz kann man wirklich nichts mehr erwarten, wobei sich erkennen ließe, das man hierzulande wirklich gegen die braune Brut vorgehen wolle.....
Sieht eher nach arglistiger Täuschung aus! Die Verharmlosung der Nazistraftaten geht auch nach dem aufgedeckten aber noch lange nicht verarbeiteten NSU-Skandal weiter! Naziopfer können höchstens vom staatlichen Schutz vor Nazis nur noch "träumen"...
Selbstverständlich dürfen die Nazis - höchstrichterlich genehmigt - mit ihren menschenverachtenden Parolen marschieren und dabei werden ihre Nazitatoos sogar von Polizisten geduldet (S. Bad Nenndorf am 4.8.)!
Nazis dürfen lt. Generalstaatsanwaltschaft Potsdam Kamaras - auch gewaltsam - entwenden von ihren Gegnern, die sie aber selbst zuvor unerlaubt fotografiert haben...
Nazis dürfen auch ungestraft den Hitlergruß zeigen und Nazis dürfen auch einschüchtern....
Nazis dürfen ihre GegnerInnen mit dem Fahrrad auf dem Bürgersteig verfolgen...
Den Nazis glauben Polizei und Justiz mehr als deren Opfern.....
Und so weiter und so fort.
Das stinkt mehr zu sehr nach "brauner" Sympathie!!!

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