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news >> 2012 >> 120831_01

31.08.2012

Der Vollständigkeit halber

Drei Brandanschläge – keine Täter

Pinnow (ipr) Brandanschläge aufzuklären, scheint zu den schwierigeren Aufgaben zu gehören. In zwei Fällen wurden die Verfahren mittlerweile eingestellt und in einem dritten Fall kommen die Ermittlungen auch nicht voran.

Templin

Am fünften August 2011 war auf die Polizeiwache in Templin ein Brandanschlag verübt worden. In der Nacht hatten Beamte einen dumpfen Knall an der Außenwand der Wache gehört und eine unbekannte Person flüchten sehen.

Allerdings entzündete sich der Brandsatz nur kurz und erlosch von selbst. Verletzt wurde niemand. Wegen leichter Rauchentwicklung wurde das Gebäude vorsorglich evakuiert. Zum Tatzeitpunkt hatten sich zwei Personen auf der Wache in Gewahrsam befunden. Gerüchte gab es einige, allen wurde nachgegangen, Täter wurden nicht gefunden. Das Verfahren ist mittlerweile eingestellt [mehr].

Dedelow

Drei Tage später brannte es in Dedelow. Der Hauseigentümer hatte gegen 02.20 Uhr einen Knall wahrgenommen. Als der Mann nach dem Rechten schaute, sah er, dass sein Carport und das darunter abgestellte Auto lichterloh brannten. Zudem hatten unbekannte Täter einen zweiten Wagen, mit einer schwarzen Flüssigkeit übergossen. Mit der gleichen teerartigen Flüssigkeit waren zwei Hakenkreuz sowie das Wort "Hass" mit zwei Siegrunen an die Fassade des Wohnhauses geschmiert worden.

Kurz darauf war die Fassade des Hauses wieder renoviert. Ermittelt wurde reichlich, gefunden wurde kein Täter. Auch hier sind die Untersuchungen mittlerweile eingestellt [mehr].

Viereck

Am 27. Juli brannte bei Viereck in Mecklenburg-Vorpommern ein Schweinstall teilweise ab, der zu einem Veranstaltungsort für Nazi-Konzerte umgebaut worden war. Das war kurz bevor das NPD-Organ „Deutsche Stimme“ sein Pressefest auf dem Gelände um den Schweinstall abhalten wollte. Mit der Brandstiftung verschärfte sich auch der Ton der Nazis. Für die war sofort klar, dass Linksextremisten die Zündler waren. Aber auch 8000 Euro Belohnung brachten keinen Erfolg. Die Staatsanwaltschaft in Neubrandenburg bestätigte gestern, dass die Ermittlungen auf der Stelle treten und keine neuen Erkenntnisse gewonnen werden konnten.

Auch in diesem Fall ist zu erwarten, dass die Ermittlungen irgendwann eingestellt werden müssen. Gut für die Nazis: Geld gespart. Feindbild bestätigt und Opfermythos gestärkt [mehr].



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