![]() Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark |
31.05.2016 Wegschauen läuft nichtPolizist muss sich vor Gericht verantwortenSchwedt (ipr) Die Staatsanwaltschaft Neuruppin hat gegen einen Schwedter Polizisten Anklage wegen Strafvereitelung im Amt erhoben. Ihm wird vorgeworfen im Zusammenhang mit einem rechtsextremen Vorfall im Oktober 2014 in Schwedt, die Namen von Zeugen und möglichen Tätern nicht festgestellt zu haben. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Angeklagten eine Geld- oder Haftstrafe und die Entlassung aus dem Polizeidienst. Die Anklage ist das Ergebnis der Untersuchung eines Vorfalles aus dem Oktober 2014. Eine Passantin will mehrere Männer beobachtet haben, die vor der Sporthalle "Neue Zeit" den Hitlergruß gezeigt und "Heil Hitler" gegrölt haben. Sie alarmierte die Polizei. Zwei Beamte wurden von der Wache losgeschickt und sorgten tatsächlich für Ruhe. Das bestätigten Anwohner. Sie versäumten es allerdings, die Namen der vor der Sporthalle angetroffenen Männer zu notieren. Durch den Vorgesetzten erneut an den Tatort geschickt, fanden sie niemanden mehr vor. Die Folge war ein Ermittlungsverfahren gegen beide Beamte wegen Strafvereitelung im Amt. Haben die Polizisten bewusst weggeschaut als es um die Verfolgung einer Nazi-Propagandatat ging? Die Vorgeschichte des jetzt angeklagten Beamten, des 45-jährigen Sven G., lässt zumindest den Verdacht aufkommen. Der Mann war nach Schwedt gekommen, weil er 2005 als Beamter des Landeskriminalamtes beim sogenannten Heldengedenk in Halbe bei den Nazis als Teilnehmer mitmarschiert war. Ein Jahr später in Seelow war er wieder mit von der Partie gewesen. Und zwischendrin hatte er den LKA-Kollegen erläutert, dass die Ermordung von Juden, Mitgliedern der Kommunistischen Partei und der Zivilbevölkerung legitim war, weil es ja alles Partisanen seien. Die Verfahren gegen den zweiten Polizeibeamten, Knut S., und die dann doch noch vom Staatsschutz ermittelten vermeintlichen Parolengröler, die allesamt Aktive eines Schwedter Sportvereins waren, wurden eingestellt. Ihre Meinung |