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10.10.2012 Nachtrag 2 aus der vergangenen WocheNPD-Schiedsrichter in LöcknitzLöcknitz (ipr) Unter der Überschrift "Nachwuchskicker tanzen nach NPD-Pfeife" berichtete der Nordkurier am 1. Oktober über Resozialisierungsmaßnahmen im vorpommerschen Löcknitz. Dort leitete mit Dirk Bahlmann ein vorbestrafter NPD-Funktionär mindestens ein Spiel der jüngsten Kicker des ansässigen Vereins. Während der Klub darin kein Problem sieht, ist der Fußballverband ganz anderer Auffassung. Jüngst hatte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich vor einer Unterwanderung Ostdeutschlands durch Nazis gewarnt. "Mich treibt schon um, dass in einigen Landstrichen Ostdeutschlands Neonazis auftrumpfen und zivilgesellschaftliches Leben bewusst für ihre Zwecke unterwandern. Das dürfen wir nicht zulassen", sagte der CSU-Politiker dem Berliner Tagesspiegel. Dafür musste er heftige Kritik einstecken. Doch wenn man die Reaktionen in Löcknitz auf das Engagement von Dirk Bahlmann betrachtet, begreift man, was der Minister meinte. So der stellvertretenden Bürgermeisters Horst Heiser (Die Linke). Dieser will sich laut Nordkurier im Fall des pfeifenden Bahlmann nicht eindeutig positionieren. "Wir heißen das zwar nicht gut, die Verantwortung liegt aber beim Verein, und die NPD ist immer noch keine verbotene Partei", so Heiser. Ähnlich argumentiert laut Nordkurier auch Sven Reinke, Geschäftsführer von Pommern Löcknitz. «"Es stimmt, Bahlmann hat ein Spiel unserer Mannschaft gepfiffen", so Reinke. "Er ist aber ein Vater wie jeder andere auch, die NPD keine verbotene Partei, von daher werde ich seine Hilfe nicht ausschlagen." Bahlmanns Verbindung zum Verein: Sein Sohn spielt selbst im Nachwuchs, zudem tritt der Fliesenleger als Sponsor auf. Vielleicht auch deshalb sieht man beim VfB kein Problem mit dem NPD-Mann an der Pfeife. "So lange er nicht im Stechschritt durch Löcknitz läuft, habe ich damit kein Problem", sagt Reinke weiter, der mit Bahlmann zusammen im Bauausschuss der Gemeinde sitzt. "Sport und Politik gehören strikt getrennt."» Die Sache mit dem pfeifenden Bahlmann ist für Pommern Löcknitz noch nicht ausgestanden. Das Thema wird nun auch den Schiedsrichterausschuss des Landesfußballverbands Mecklenburg-Vorpommern (LFVM-V) beschäftigen. "Bei der nächsten Sitzung am 19.Oktober kommt das auf den Tisch", zitiert der Nordkurier Dieter Setzkorn, Schiedsrichterobmann beim LFVM-V. Weitere Artikel zu Dirk Bahlmann Dirk B. zu einer Geldstrafe verurteiltBrüssower Journalisten Prügel angedroht Bambule in Löcknitz Erneut "Polen raus!" bei Löcknitz gesprayt ______________________________________ anti-anti-anti schrieb am 01.11.2012 Irmela Mensah-Schramm schrieb am 11.10.2012 Antiantitanti schrieb am 11.10.2012 Lothar Priewe schrieb am 10.10.2012 ______________________________________ Ihre Meinung |